Impfempfehlungen für Hund und Katze
Impfungen sind unverzichtbare prophylaktische Maßnahmen, deren Bedeutung angesichts der zunehmenden Mobilität der Tierhalter und ihrer Schützlinge sowie des zunehmenden Reisetourismus noch an Bedeutung gewinnen. Sie sind oft der einzig wirksame Schutz gegen Virusinfektionen. Darüber hinaus haben sie teilweise sogar eine Bedeutung zum Schutz des Menschen gegen so genannte Zoonosen. Dies sind vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten. Ist das Tier geschützt, kann sich auch der Mensch beim Tier nicht anstecken.
Schnellere Immunantwort
Das Prinzip von Schutzimpfungen beruht darauf, den zu schützenden Organismus mit den entsprechenden Antigenen kontrolliert mehrfach in Kontakt zu bringen. Dies induziert die Bildung von Antikörpern sowie langlebigen Gedächtniszellen. Auf diese Weise wird der Organismus auf eine Auseinandersetzung mit dem natürlichen Erreger vorbereitet. Die Immunabwehr fällt dann bei einer tatsächlichen Infektion schneller und intensiver aus, da auf Grund des vorangegangenen Kontaktes mit dem Antigen und der bereits abgelaufenen primären Immunreaktion sofort die Sekundärreaktion ablaufen kann.
In letzter Zeit ist jedoch intensiv über die Notwendigkeit von Impfungen von Hunden und Katzen im Allgemeinen sowie über die erzielte Dauer der Immunität und dem damit verbundenen notwendigen Impfintervall diskutiert worden. Dabei wird von Seiten der Impfkritiker jedoch übersehen, dass die über viele Jahre verbreitete Impfpraxis in der Schweiz und in Europa und die damit einhergehende gute Kontrolle sowie die geringe Zahl von Erkrankungen eine solche Diskussion über die Notwendigkeit von Schutzimpfungen überhaupt erst ermöglicht hat.
Core- und Non-Core-Impfungen
Da solche Diskussionen zur Verunsicherung von Tierhaltern beitragen, hat die SVK Impfempfehlungen herausgegeben. Diese werden in regelmäßigen Abständen je nach Infektionsgeschehen aktualisiert und basieren stets auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Fachgebiete Immunologie, Virologie und Epidemiologie.
Sie sind mit der Maßgabe entwickelt worden, die Zahl der Impfungen zwar so klein wie möglich, aber so groß wie nötig zu halten. So wird zwischen so genannten Pflichtimpfstoffen (Core-Vakzinen) und Wahlimpfstoffen (Non-Core-Vakzinen) unterschieden. Während die Pflichtimpfungen als absolutes „Muss“ zu verstehen sind, um die Hundepopulation vor verlustreichen Epidemien zu schützen, richtet sich die Notwendigkeit der Wahlimpfungen nach dem jeweiligen Infektionsrisiko, basierend auf ihren individuellen Haltungs- und Umweltbedingungen.