Diagnostik & Laborbefunde
Diagnostik
Auf Grund des klinischen Bildes und der Befunde der klinischen Untersuchung kann meist eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Durch eine Blutuntersuchung und die Bestimmung des Gesamtthyroxins (T4) kann die Diagnose bereits in vielen Fällen gesichert werden. Dieser Test ist bei der Katze das Mittel der Wahl.
Da T4 ein stabiles Hormon ist, können die Proben gut zur Untersuchung eingesandt werden, es sollten jedoch keine EDTA-Röhrchen verwendet werden. Ein erhöhter T4-Wert im Blut ist ein verlässlicher Gradmesser für eine Hyperthyreose. Jedoch kann der T4-Wert zu Beginn einer Erkrankung oder bei begleitenden anderen Allgemeinerkrankungen noch im Referenzbereich liegen. In diesem Fall sollte der T4-Wert wiederholt bestimmt werden (Reusch und Rijnberk 2005).
Alternative Tests nach Mathes und Neiger (2010) sind
• Gleichgewichtsdialyse-Test auf freies T4 (fT4ED)
• TSH-Bestimmung
• T3-Suppressionstest
• TRH-Stimulationstest
• Schilddrüsenscanning resp. szintigrafische Untersuchung der Schilddrüse
Zudem gibt es auch Schnelltestkits, die bereits nach 15 Minuten ein Resultat anzeigen.
Die T4-Normalwerte sind in der Regel von Labor zu Labor sehr unterschiedlich. Der obere Normalwert liegt meist zwischen 40-50 nmol/l. Der obere Normalwerte für fT4 liegt meist im Bereich 25-45 pmol/l (Prélaud et al. 2005).
Bei der Beurteilung der Schilddrüsenhormonwerte ist Folgendes zu beachten:
• Bei der Untersuchung von Gesamt-T4 bei Katzen sind Alter und begleitende Erkrankungen zu berücksichtigen.
• Bei jüngeren Katzen sind die T4-Werte höher. Sie nehmen normalerweise mit zunehmendem Alter ab.
Generell sollte ein palpatorischer Befund einer Schilddrüsenvergrößerung immer eine labordiagnostische Abklärung der Schilddrüsenhormonspiegel nach sich ziehen, da in einem Großteil der Fälle mit dem gleichzeitigen Vorliegen einer felinen Hyperthyreose zu rechnen ist (Reusch 1998).
Quelle: Schneider-Kühnle (2005)