Wirksamkeit

Wie überall in der Biologie gibt es auch bei der Wirksamkeit von Impfungen nie einen 100-prozentigen Schutz (Horzinek und Truyen 2006). Bei der Immunisierung einer bisher ungeimpften Population kann je nach Antigen mit einem Impfschutz von etwa 70-80 Prozent gerechnet werden. Dennoch vermag ein starker Infektionsdruck die Immunität bei 20-40 Prozent der Tiere zu durchbrechen.

In Extremfällen kann die Erfolgsquote einer Impfung sogar unter die 50 Prozentmarke fallen. Auch das Vorhandensein von so genannten Nicht-Reagenten kann den Impferfolg in einer Population verringern. Dabei handelt es sich um Tiere, die nicht oder nur unzureichend auf eine Impfung ansprechen. Durch Wiederholungsimpfungen wird der Prozentsatz solcher Nicht-Reagenten verringert.

Von einem tatsächlich 100-prozentigen Infektionsschutzschutz des Impflings kann in praxi jedoch schon deswegen nicht ausgegangen werden (Moos 2006, Suter und Hartmann 2006), weil verschiedene Faktoren die Immunantwort des Tieres vermindern können. Dazu gehören angeborene oder erworbene Immundefizienzen, schlechter Gesundheitszustand, immunsuppressive Medikamente, Interferenz der maternalen Antikörper sowie individueller Stress (Ettinger and Feldman 2005).