Babesiose
Babesien sind intrazellulär in den roten Blutkörperchen lebende Parasiten (Protozoa), die durch Zeckenbisse auf ihre Wirte übertragen werden (Bauer 2007). In Europa spielt als Überträger vor allem die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) eine Rolle. Sie breitet sich zunehmend weiter in der Schweiz und Europa aus. Dies ist nicht zuletzt eine Folge des zunehmenden Reisetourismus, des Klimawandels und einer Strukturänderung in der Landwirtschaft (zunehmende Brachflächen) (Schein 2007).
Für Hunde sind vor allem Babesia canis canis, B. canis vogeli und B. canis rossi (große Babesienart) sowie Babesia gibsoni (kleine Babesienart) von Bedeutung. Prinzipiell sind Hunde jeden Alters empfänglich. Während die Infektion bei Hunde in Endemiegebieten in der Regel nur latent oder subklinisch verläuft, kommt es bei nicht-immunen Hunden (Reisetourismus) zu schweren Erkrankungen, die bei fehlender Behandlung letal verlaufen (Bauer 2007). Die Inkubationszeit beträgt 10 Tage bis zu 3 Wochen. Währenddessen erfolgt die Besiedelung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Dort vermehren sich die Babesien auch. Dadurch kommt es zu einer direkten Zerstörung der befallenen roten Blutkörperchen, begleitet von einer intra- und extravasalen Hämolyse (Bauer 2007). Die Erkrankung ähnelt der Malaria des Menschen und wird daher im Volksmund auch als Hundemalaria bezeichnet. Im Gegensatz zum Menschen ist für den Hund jedoch eine Vakzine erhältlich. Zwar wird der Hund dadurch nicht vor einer Infektion geschützt, doch werden durch die Impfung die Schwere der klinischen Symptome einer akuten Babesiose (B. canis) sowie damit verbundene Anämien vermindert. Zusätzlich sollten die Hunde durch einen wirksamen Zeckenschutz vor einer Infektion geschützt werden. Hierzu eignen sich Präparate mit Repellentwirkung.